„JEZT Zukunft mitgestalten“ – Einige Gedanken zum offiziellen Webstart von Jenas neuer Multimediaplattform

14.09.14 • STARTKeine Kommentare zu „JEZT Zukunft mitgestalten“ – Einige Gedanken zum offiziellen Webstart von Jenas neuer Multimediaplattform

JEZT - Logo im Buero von Rainer Sauer - Foto © MediaPool Jena

„Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“ sagte einst der Fußballer Jürgen Wegmann und gelegentlich habe ich auch in Jena das Gefühl, dass viele Menschen so denken. Es scheint nichts zu klappen, immer und stets scheint alles zu haken und hängenzubleiben: beim „Eichplatz“, bei den Wohnungen und ihren Preisen, beim Fußball, in der Kultur, im privaten Leben.

Das kann schnell dazu führen, dass man pessimistisch an die Dinge herangeht und schon bevor eine Sache angepackt oder zu Ende geführt wird, Schuldige sucht und schnell welche ausmacht. Den Nachbarn, den Trainer, Politiker. Das gibt es im Kneipengespräch ebenso wie auf der Arbeit oder in sozialen Netzwerken. Sogar in Internetportalen, in denen es um die Kommunikation zwischen Menschen geht, findet man dies.

Selbst wenn fast alles gut, alles schön ist, suchen Menschen eifrig das Haar in der Suppe und wenn sie es nicht finden, meckern sie darüber, dass die Suppe inzwischen kalt ist. Die Unfähigkeit der anderen wird angeprangert und dabei vergisst man die eigene, denn wenn man einfach mal gesagt hätte, was einen stört oder darum gebeten hätte, Auskunft zu erhalten und Dinge zu klären, wäre vielleicht das Düstere um einiges heller geworden. Dieser Negativismus schadet uns allen, blockiert Visionen, hemmt die Zukunftsentwicklung.

JEZT - Rainer Sauer bei der Pecha-Kucha-Nacht Thueringen 2009Ich schreibe dies vor allem um eines klar zustellen: Immer dann, wenn Anspruch und Wirklichkeit auseinanderdriften, wird ein großes Projekt scheitern. Das ist natürlich auch den Menschen klar, die JEZT machen. Wir denken daher bei Jena und der Region, wenn es um die Zukunft geht, in größerem Rahmen, wollen innovative Konzepte der Kommunikation, die trotzdem eher einfach als komplex sind. Wir wissen, dass wir nur Bereiche betreten und durchdenken sollten, in denen wir die Spitze sind, anderen immer eine Idee, eine Vision voraus.  – All diese Dinge sind deshalb im Projekt JEZT tief in der DNA verwurzelt.

Ach ja, fast hätte ich das vergessen zu erwähnen: Vor allem aber denken wir JEZT frei. Die Freiheit der Meinung ist uns wichtig, ebenso wie die Freiheit des Einzelnen, auch einmal „nein“ sagen zu können. Freiheit im Zusammenleben ist uns wichtig, ebenso wie den Schutz von Freiheiten, deren Erzfeind die Bürokratie ist.

JEZT ist deshalb ebenso da für den Hartz IV Bezieher wie für den Mittelständler, für den Akademiker ebenso wie den Migranten und so weiter. Wir haben dies seit 1999 vorgelebt mit unserer bunt-gemischten Rundfunkinitiative „103komma4FM“, in Vereinen und Verbänden, bei Veranstaltungen und in Radiosendungen. Das geht – und: es geht erfolgreich. Aber es geht nicht dadurch, dass man – wie in einer Diktatur – die Menschen zensiert, deren Meinungen oder Kommentare löscht oder sie verleumdet. Merke nochmals: Immer dann, wenn Anspruch und Wirklichkeit auseinanderdriften, wird ein großes Projekt scheitern. Das, liebe Mitstreiter, wird bei JEZT niemals passieren.

Die „Eichplatz“-Entwicklung der jüngsten Vergangenheit hat gezeigt, wie wichtig es den Menschen in und Jena herum ist, an der Zukunft unserer Stadt mitzuwirken, mitzugestalten. Aber: Protest verbündet zwar – er vereint aber nur eine gewisse Zeit lang. Nach dem Protest wurden viele Menschen mit dem Thema alleine gelassen, von der Politik ebenso wie von den Bürgerinitiativen. „Mein Eichplatz“ hieß eine und war sehr aktiv in der Ablehnung, doch in puncto Kreativität und Platzgestaltung versagte sie kläglich: Die Protest-Organisatoren gaben zu, dass es ohne die Jenaer Stadtverwaltung und deren Fachleute nicht vorangeht. Deshalb werden wir, wird JEZT, hier niemals Fronten aufziehen: uns ist jeder Gesprächsansatz, ob auf Seiten von Bürgerinitiativen oder der Stadt Jena, recht. Diesen Grundgedanken wird unsere Redaktion, werden unsere JenaReporter immer begleiten.

JEZT - Meine Vision © MediaPool JenaDarüber hinaus darf / kann / soll jeder Mensch aus Jena und der Region selbst mitgestalten, mitschreiben mitkommentieren, soll seine Gedanken und Wünsche in JEZT äußern. Wir – und das ist wohl der größte Unterschied zu anderen, ähnlich aussehenden Internetportalen – sind nicht „gegen“ etwas sondern stehen „für“ die Zukunft. „Vernunft – Verstand – Verantwortung“ hatte eine Jenaer Partei zur Kommunalwahl gefordert. Diese Botschaft nehmen wir gerne an.

Jeder ist eingeladen, bei JEZT Jenas Zukunft mitzugestalten und mitzumachen. Wir brauchen keine Gleichgültigkeit, wenn es um Jena und die Region geht. Emotionen und Visionen für unsere Stadt, die wir lieben und in der wir leben, sind der notwendige Treibstoff für die Zukunft unserer Stadt. Und JEZT ist die Rakete. Das ist meine ganz persönlicher Vision.

Übrigens: Unsere Rubrik „meine Vison“ steht ab sofort all denen offen, die in Jena und der Region hoffnungsvoll nach vorne blicken wollen.

gez.

Rainer Sauer

(JEZT Initiator)





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